Achtung Flurfunk

Flurfunk ist ein anderes Wort für Klatsch&Tratsch. Wer hier zu begeistert mitmacht, geht Risiken ein. Wer neu in einem Unternehmen ist, sollte in der Anfangszeit besonders diskret sein. Der Flurfunk liefert auch den Neuen schnell viele Informationen unter der Hand: Wer kann gut oder schlecht mit wem? Wer ist angesagt, wer nicht? Welcher Kollege ist schwierig oder hat ein seltsames Hobby? Welche Klienten machen Probleme?

„Ohren auf und Mund zu”, rät Karrierecoach Carolin Lüdemann aus der Nähe von Heilbronn, in Baden-Württemberg. Für Neueinsteiger seien solche Gespräche ein schmaler Grat, warnt Lüdemann. Einerseits sollten sie nicht mit tratschen oder lästern. Und seine mögliche Begeisterung sollte man für sich behalten. Andererseits ist es auch keine gute Idee, sich dem Flurfunk zu verschließen. Sonst werde man schnell zum Außenseiter!

Eine Faustregel könnte sein, nicht abzublocken, aber auch nicht zu vertiefen. Ergibt sich eine Gelegenheit zum Themenwechsel, sollten Neulinge sie unbedingt nutzen. Der Flurfunk kann hilfreiches Wissen liefern, sagt Lüdemann. Ein Kollege hat einen besonders guten Draht zum Chef? Wer eine eigene Idee bei dem Vorgesetzten platzieren will, sollte sie diesem Kollegen eventuell einmal vorstellen. Das könnte die Chancen beim Chef erhöhen. Wer Gerüchte und Halbwahrheiten weitererzählt oder gegenüber Kollegen andere Mitarbeiter in die Pfanne haut, kann nur verlieren. Als Neuling wird er dann womöglich schnell an den Pranger gestellt.